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Georg Scheibelreiter, "Tiernamen und Wappenwesen"

Posted By: TimMa
Georg Scheibelreiter, "Tiernamen und Wappenwesen"

Georg Scheibelreiter, "Tiernamen und Wappenwesen"
Hermann Böhlaus Nachf | 1976 | ISBN: 3205085094 | German | PDF | 147 pages | 12.7 Mb

Modernes Antiquariat. - Heraldik. Scheibelreiter, Georg. Tiernamen und Wappenwesen. Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung ; Bd. 24. Aus dem Inhalt; Namenbildung, Namengebung, Individualname und germanische Tiersymbolik, Feldzeichen, christliche Tiersymbolik, die Entwicklung von Tiernamen und Tier- Wappen bis 1200 in Paralleler Sicht.

Dieses Buch bildet Bd.24 der „Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung". Dieses Wiener Institut - dem Univ.-Prof. Georg Scheibelreiter angehört - forscht und lehrt insbesondere im Bereich der historischen Hilfswissenschaften. Demgemäß muß der Leser einer solchen Publikation darauf gefaßt sein, einer großen Anzahl von Namen und altsprachlichen Ausdrücken zu begegnen. Zur Illustration ein kurzes Beispiel: „Im 'Tristrant' des Eilhart von Oberge (um 1170) versuchen Isolde und ihre Mutter zu entdecken, wer der Recke ist, der den Drachen getötet hat ([Verse] 1790-1793): 'do vunden sie den schildt got verbrunnen also garwe, …'" (S.12f). Da das Buch keinen auf den behandelten Zeitraum bezugnehmenden Untertitel hat, sei hervorgehoben, daß es vor allem um Früh- und Hochmittelalter geht, also etwa bis zum - intensiv behandelten - 12.Jahrhundert, aus dem bereits zahlreiche Wappen bezeugt sind (Scheibelreiter sagt selbst S.133, daß er nur die keltisch-germanische Zeit behandelt).
Das Buch war in 1.Aufl. bereits 1976 erschienen, zu einer Zeit also, als die Mentalitätsgeschichte in der Forschung noch nicht die heutige breite Aufmerksamkeit (Stichwort: „Historische Anthropologie") erhielt.
Da die mittelalterlichen Quellen uns nur bruchstückhaft über Herkunft und Bedeutung von Namen und Wappen informieren, lassen sich die verschiedenen dazu aufgestellten (von Scheibelreiter in der Einleitung behandelten) Theorien kaum verifizieren oder falsifizieren.
Scheibelreiter berichtet, daß es in Verbindung mit den Kreuzzügen im 12.Jahrhundert zu einer Veränderung („Verchristlichung") des Namensystems bei den Germanen kam (außerdem bürgerten sich die adeligen Geschlechtsnamen ein). Die verschiedenen Symbolträger werden besprochen: Feldzeichen, Helm, Schild, Schwert. Und die verschiedenen Symbole, insbesondere Tiere (in der Frühzeit des Wappens spielte der Löwe eine dominante Rolle).
Auf insgesamt 154 Seiten (mit mehreren Abbildungen) erläutert Scheibelreiter „Namen und 'Wappen' als zwei verschiedene Formen der menschlichen Selbstverwirklichung" (S.134). Eine komplizierte Materie, aufschlußreich im Hinblick auf das menschliche Selbstverständnis, wird hier kompetent für vorinformierte und interessierte Leser dargeboten.

Georg Scheibelreiter, "Tiernamen und Wappenwesen"